Lust und Frust der Tierschutzarbeit

Update: 25.06.2024

Wir sind sprachlos und sehr froh. Es hat sich alles zum Guten gewendet. Die Rechnungen wurden seitens des Betreuers/ Erben bezahlt.

… oder wie man über den Tisch gezogen wird, wenn man hilft.

Ich berichte jetzt einmal von einer weiteren Seite der Tierschutzarbeit, von der wir staunend, mit Unverständnis, Fassungslosigkeit und auch Trauer und Enttäuschung feststellen mussten…auch das gibt es im Tierschutz.

Folgendes war geschehen:

Wir erhielten einen Anruf von einem sog. Entrümpler, der beauftragt worden war, ein Haus zu räumen und es aufgrund des Parasitenbefalls „auszuräuchern“. Der Besitzer war verstorben, die Frau im Heim, der Sohn hat seinen Vater seit Jahren nicht gesehen. Beauftragt wurde er vom Betreuer der Frau.

Dieser Entrümpler stellte nun fest, dass zum Haushalt 3-4 Katzen gehörten. Sie waren schon 2 Wochen ohne Versorgung. Die mussten natürlich erst einmal gesichert werden, bevor die Aktion losgehen konnte. Anruf bei uns, Tenor des Mannes…keiner hilft mir, die armen Tiere.

Ja, die armen Tiere, das dachten wir auch. Darauf hin haben wir „aufgerüstet“. Fallen aufgestellt, angefüttert, ihr kennt das Prozedere. Sabine ist 3x am Tag hin, als die Fallen dann endlich scharf gestellt waren, fast stündlich. Und es gelang uns, die Katzen einzufangen. Nicht nur das: wir hatten auch Plätze gefunden, wo sie untergebracht werden konnten. (Ein schwarzes Mädchen sitzt noch bei uns auf der Pflegestelle). Wir sind mit ihnen zum Tierarzt, sie wurden , wenn noch nicht passiert, kastriert. Das Mädchen hatte einen Abzess am Bein, der operiert werden musste, Floh-und Wurmbehandlung mussten selbstverständlich auch erfolgen. In der Zwischenzeit hatte sich der Sohn gemeldet, der offenbar das Erbe antreten wollte, aber die Katzen interessierten ihn nicht. Auch der Betreuer war nicht mehr zu erreichen. Und seine Vertretung wusste von nichts.

Mittlerweile haben wir eine Tierarztrechnung von fast 600,00€ erhalten, die wir dem Sohn und dem Betreuer zugeschickt haben. Keine Reaktion.

Ja, wir waren doof…wir hätten uns einen schriftlichen Auftrag erteilen lassen müssen.

„Aber es geht um die Tiere…“

Jetzt sitzen wir da mit den Kosten von Katzen, die einen Besitzer haben, der ein Erbe antritt, zu dem eine Immobilie gehört und fühlen uns so richtig hereingelegt und betrogen. Und wir können es oder wollen es einfach nicht so richtig glauben, dass es solche Menschen gibt. Man lernt aus Erfahrungen… leider wird man misstrauischer und entwickelt Argwohn. Der nächste Anruf wird uns nicht mehr so schnell in die Aktion bringen, oder?

Ach ja, vergessen, es geht um die Tiere. Die waren nämlich halb verhungert und hätten nicht mehr lange in dem Müll, der sie umgab, überlebt. (keine Originalfotos)

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