Neujahrsanschreiben 2025 des Deutschen Tierschutzbundes Landestierschutzverband Niedersachsen e.V.


Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Tierschützerinnen und Tierschützer,
ein sehr bewegtes Tierschutzjahr liegt hinter uns:
Die Kriege dieser Welt hindern uns daran, zur Tagesordnung überzugehen. In der Ukraine, wo
nun schon so lange dieser furchtbare Krieg herrscht, werden nicht nur Menschen verletzt und
getötet, sondern erleben auch viele Tiere im Verborgenen das gleiche Schicksal. Im Libanon,
in Palästina, Israel, im Jemen und in Syrien gehören neben unschuldigen Menschenkinder
auch unzählige Tiere zu den Opfern.
Die Auswirkungen dieser unseligen kriegerischen Auseinandersetzungen bekommen wir als
Tierschutzvereine in Deutschland nunmehr auch zu spüren – wirken sie sich doch in
wirtschaftlicher Hinsicht, aber auch allgemein auf den Tierschutz in Deutschland aus und
belasten so unsere Tierschutzarbeit, die im nunmehr vergangenen Jahr erheblich ins
Hintertreffen geraten ist.
Der im Grundgesetz verankerte – und damit zum Staatsziel erklärte – Schutz der Tiere wird
ökonomischen Interessen geopfert, die Gesetzgebung entsprechend zurückgefahren und
beabsichtigte Änderungen zur Verbesserung des Tierschutzes mit der fadenscheinigen
Begründung der Krisenbewältigung blockiert. Gesetzesvorhaben verschwinden in der
Schublade oder werden komplett gecancelt. Eine Entwicklung, die wir mit großer Sorge

  • gerade im Hinblick auf die Neuwahlen im Februar 2025 – betrachten.
    In vielen Bereichen stellen wir mit Erschrecken fest, dass die sachliche Auseinandersetzung
    in der politischen Diskussion immer mehr eine untergeordnete Rolle spielt: das macht es uns
    als Tierschutzorganisation nicht einfach, die Interessen unserer Mitgliedsvereine zu vertreten.
    Tierschutzvereine haben leider keine Trecker oder Lohnunternehmer, die beauftragt werden
    können, in eigener Lobbyarbeit durch Aufbau einer Drohkulisse und Einschränkung der
    Bewegungsfreiheit Dritter die eigenen Interessen lautstark und mit Gewalt durchzusetzen.

Tierschutzverbände und Tierschutzvereine nutzen die demokratischen
Beteiligungsmöglichkeiten, um mit Sachargumenten und vor allem im Dialog in den politischen
Diskussionen und Verhandlungen zu überzeugen.
Als Staatsbürger:innen, die sich der Staatszielbestimmung Tierschutz des Art. 20a verpflichtet
haben, sind uns exzessive Maßnahmen zur Durchsetzung eigener Interessen fremd.
Es gibt Positives…
So wurde seitens des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und
Verbraucherschutz im Jahr 2024 erstmalig ein Förderbetrag von 600.000,- € für die Kastration
freilebender Hauskatzen zur Verfügung gestellt, die durch Tierschutzorganisationen um
weitere 70.000,-€ aufgestockt werden konnten. Obwohl noch nicht eingeführt, wollen wir die
beabsichtigte landesweite Kastrationsverordnung für Hauskatzen, die beabsichtigte Änderung
des Niedersächsischen Hundegesetzes, welches u.a. die Rehabilitierungsmöglichkeit der als
gefährlich eingestuften Hunde nunmehr beinhalten soll, und die beabsichtigte Änderung der
Gefahrtierverordnung zunächst unter den positiven Entwicklungen aufführen.
…. aber auch viel Negatives
Uns hat die gnadenlose Realität der Missstände in der Tierhaltung wieder eingeholt und
offenbart, dass unsere politischen Entscheidungsträger die gesetzlichen, aber auch die
verfassungsrechtlich geschaffenen Grundlagen in der Tierhaltung zum Teil ignorieren und
nicht als rechtstaatliche Verpflichtung anerkennen.
Der erhoffte Wechsel in der Tierschutzpolitik im Bundesministerium für Ernährung und
Landwirtschaft hat sich in den letzten Jahren nicht gezeigt. Außer vollmundigen Ankündigen
wurde – bis auf die Einsetzung einer „Bundesbeauftragten für Tierschutz“ – keine der im
Koalitionsvertrag vereinbarten Verbesserungen im Tierschutz umgesetzt. Somit fielen unter
anderem die versprochene Verbrauchsstiftung für Tierheime, die Kennzeichnungs- und
Registrierungspflicht für Hunde und Katzen, das Wildtierverbot in Zirkussen, das Verbot von
schwerst belastenden Tierversuchen sowie das Verbot der Anbindehaltung wirtschaftlichen
Interessen zum Opfer.
Die beabsichtigte Änderung des Tierschutzgesetzes ist krachend gescheitert – oder war sie
am Ende nie wirklich beabsichtigt, weil es dem Begehren des „Grünen
Bundeslandwirtschaftsministers“, sich „mit weißer Weste“ um das Amt des Baden Württembergischen Ministerpräsidenten zu bewerben, geopfert wurde? Weil man sich durch
die lautstarken, zum Teil gewaltsamen, Bauernproteste hat einschüchtern lassen?
Zukunft des Tierschutzes in Niedersachsen
Können wir uns auf bestehende gesetzliche Grundlagen verlassen oder müssen wir uns auch
zukünftig weiter darauf einstellen, dass der im Grundgesetz verankert Schutz der Tiere immer
wieder ökonomischen Interessen geopfert und die Gesetzgebung entsprechend angepasst
wird.

Diese Frage wird uns alle 2025 stark beschäftigen. Die Einsparungen in den öffentlichen
Haushalten belasteten bereits im letzten Jahr die Vertragsverhandlungen zwischen
Tierschutzvereinen und Kommunen zur Fundtierverwahrung. Kommunen gehen auch wieder
dazu über, sich ihrer Pflichtaufgabe der Fundtierverwahrung zu entziehen. Dieser Trend wird
sich unter der aktuellen Finanzkrise der Kommunen in 2025 fortsetzen. Dies wird eine weitere
Schwächung der finanziellen Leistungsfähigkeit der Tierschutzvereine nach sich ziehen, wenn
wir uns dem nicht gemeinsam erwehren. Für zwei unserer Mitgliedsvereine hat dieser
Umstand im letzten Jahr bereits zur Auflösung geführt.
Die beabsichtigte Änderung des Niedersächsischen Jagdgesetzes wirft ihre Schatten voraus:
gegen die längst überfällige Streichung der Ausbildung von Jagdhunden an lebenden Tieren
und der Streichung des Hunde- und Katzenabschusses aus dem Niedersächsischen
Jagdgesetz macht die Landesjägerschaft mit unlauteren Methoden mobil.

Sie will sich die tierquälerische Ausbildung ihrer Jagdhunde an lebenden Tieren – Füchsen und
Enten, die eigens für diesen Zweck gezüchtet werden – und die willkürliche Tötung von Hunden
und Katzen nicht nehmen lassen, weil sie „…das schon immer so gemacht haben…“.
Das können und dürfen wir nicht einfach so hinnehmen!
Gemeinsam sind wir stark
Uns eint die grundsätzliche Überzeugung, dass wir Tiere als Mitgeschöpfe ansehen und sie
damit als fühlende und soziale Lebewesen anerkennen.
Hier spielen wir und unsere Vereine eine entscheidende Rolle:
mit unserem Sachverstand im Umgang mit Tieren können und müssen wir weiterhin für die
notwendige Aufklärung unserer Mitbürger*Innen sorgen.
Wir müssen uns zukünftig noch stärker gegen die vorherrschende Ignoranz gegenüber
unserer Umwelt und dem vom Menschen verursachten Leiden der Tiere positionieren und dies
auch bei Bedarf laut artikulieren. Wir werden uns in diesem Jahr darauf einstellen müssen,
unsere Positionen auch in Präsenz zu vertreten.
Wir sind an Ihrer Seite
Wir werden uns intensiv um den Erhalt der Tierschutzvereine in Niedersachsen einsetzen.
Zurückblickend auf die letzten Jahre möchten wir an dieser Stelle noch einmal sichtbar
machen, dass sich der Landestierschutzverband mit seinen Mitgliedern – und natürlich im
Schulterschluss mit unserem Dachverband – als Solidargemeinschaft verstehen, die
füreinander einsteht.
Aus diesem Grund sollten Sie alle als einzelner Verein nicht mit Scheuklappen agieren.
Bewahren Sie sich bitte den Blick über den Tellerrand und suchen Sie die Gespräche mit Ihren
benachbarten Tierschutzvereinen. Entdecken Sie Gemeinsamkeiten, aber auch
Unterschiedlichkeiten, die es ermöglichen, sich gegenseitig zu unterstützen und zu ergänzen.
Gerade in der heutigen Zeit, die für alle eine große Herausforderung bedeutet, ist ein
Für- und Miteinander extrem wichtig für Ihre zukünftige Existenzsicherung.
Ein gemeinsames Vorgehen stärkt den Tierschutz vor Ort und entlastet die Vorstände
und Mitarbeiter:innen. Unterstützen Sie sich gegenseitig. Gemeinsam sind Lösungen
für Probleme häufig schneller zu finden.
Wir danken Ihnen von Herzen für die von Ihnen geleistete Arbeit in dem herausfordernden
Jahr 2024, und wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit mit Ihnen in 2025.
Ihnen ein gesundes, glückliches und gesegnetes neues Jahr!

Für den Vorstand
Ihr
Dieter Ruhnke, Vorsitzender

Amira hat ihre Menschen gefunden

Sie ist so zauberhaft.

Amira braucht jetzt wirklich Hilfe. Eine Hilfe, die ihr ein eigenes Zuhause bietet, wo man sich liebevoll und geduldig um sie kümmert. Sie sitzt jetzt alleine im Katzenzimmer, da alle ihre Mitbewohner ihre Menschen gefunden haben. Nur sie wartet noch. Dabei wäre es für sie so wichtig, damit sie ihr Trauma des Unfalls verarbeiten kann. Und sie braucht die Zuwendung und die Streicheleinheiten so dringend. Amira möchte gerne Freigang und einen kätzischen Spielgefährten im neuen Zuhause.

Update: 20.12.24 Amira, so heisst das Kätzchen jetzt, hat durch ihren Unfall richtiggehend einen Schock erlitten. Noch immer ist sie ängstlich und zurückhaltend und beobachtet viel, was so im Katzenzimmer passiert. Und zwischendurch kommt sie dann auch aus ihrer Höhle und lässt sich streicheln. Und auch zu einigen Spielsequenzen lässt sie sich motivieren. Sie ist verschmust, blockiert aber sich selbst durch ihre Angst. Hier brauchen wir den Menschen mit Geduld und Erfahrung. Denn grundsätzlich will sie den Kontakt zum Menschen, steht sich dabei leider selber ein bisschen im Weg.

Update: 01.12.24 Es hat sich leider kein Besitzer gemeldet. Wir verstehen es nicht. Wie kann man sein Tier so im Stich lassen. Sie hat sich gut erholt, aber wir haben den Eindruck, dass sie ihr altes Leben sehr vermisst und deshalb wäre es schön, wenn sie bald ein neues Zuhause finden würd. Sie möchte nicht dauerhaft in der Wohnung eingesperrt sein, sondern auch draußen die Welt erkunden.

Diese kleine Fellnase wurde in der Nacht in Westbense von einem Auto angefahren. Zum Glück sind die Verletzungen nicht gravierend und es geht ihr gut. Aber sie ist sehr unruhig. Wir vermuten, dass sie ihr Zuhause vermisst. Wer kennt sie? Informationen: TSV Harlingerland e.V., Tel.: 04974-9144931

Syno, eine Katzenmama, hat ein Zuhause

Syno konnte umziehen und lebt jetzt auf einem kleinen Bauernhof. Natürlich muss sie nun noch einige Zeit drinnen bleiben, um sich einzugewöhnen. Wir hoffen, dass sie das neue Zuhause akzeptiert und nicht abwandert.

Update: 26.11.24 Wo ist der Mensch, der Syno bei sich aufnehmen möchte? Es muss doch irgendwo jemand sein, der sie so akzeptieren möchte, wie sie nun mal ist. Sie war eine Streunerin, ja, und sie hat ganz sicher nicht die besten Erfahrungen mit Menschen gemacht. Aber sie ist trotzdem eine liebenswerte Katze, die nun gerne in Sicherheit leben möchte.

Update: 08.11.24 Noch immer sitzt Syno auf der Pflegestelle und wartet darauf, dass irgend jemand kommt und ihr ein Zuhause gibt. Ja, sie war eine Streunerin und hat auf der Straße gelebt. Und da waren ihre Erfahrungen mit Menschen nicht immer die besten. Aber sie ist nicht mehr die Jüngste und der Existenzkampf wird für sie immer schwerer. Sie braucht Hilfe. Ein warmer Platz und regelmäßig Futter, damit wäre sie schon zufrieden. Und wir bringen es nicht übers Herz, sie jetzt zum Winter wieder auf die Straße zu setzen. Sie hat sich so toll um ihre Kitten gekümmert. Und jetzt wird sie einfach hängen gelassen? Irgendwo muss doch ein Mensch sein, der sie versorgen möchte. Auch wenn sie vermutlich keine Schmuserin mehr wird. Aber dankbar wird sie sein. 049749144931

Ja, es ist immer schwer für die Mütter, ein eigenes Zuhause zu finden, wenn da so kleine, quickfidele Kitten durch die Gegend toben und die Menschen mit ihrem Charme verzaubern. Obwohl Syno eine Katze war, die von draußen kam, kein Zuhause und auch nicht die besten Erfahrungen mit Menschen hatte, ließ sie es zu, dass ihre Kitten vom Menschen angefasst und gestreichelt werden konnten, so dass sie keine Angst aufgebaut haben, sondern zuckersüße Schmusemonster geworden sind. Sie haben ein Zuhause. Aber die Mama bleibt zurück. Wer gibt dieser skeptischen und ängstlichen, schon älteren Katze ein Zuhause? Gerne auf einem Hof, aber mit guter und zuverlässiger Versorgung. 049749144931

Wir sind sprachlos x 2

Unser Wunschbaum im Fressnapf Wittmund hat uns wirklich sprachlos gemacht. Unglaublich, was die Kunden und Kundinnen für uns eingekauft und gespendet haben. Wir freuen uns so sehr darüber, auch, dass wir damit die obdachlosen Menschen mit ihren Tieren unterstützen können.

Und auch der Wunschbaum in Esens war auch mit so vielen Geschenken versehen, dass wir nur staunen konnten.

Ganz herzlichen Dank an die Geschäftsführung, die uns diesen Baum zur Verfügung gestellt hat, den Mitarbeiter/Innen, die alles geschmückt haben und den vielen tierfreundlichen und großzügigen Kunden.